Ausstellungseröffnung: Přísečnice žije – Preßnitz lebt!

FREITAG, 23. JULI 2021 UM 19:00

Zur Eröffnung der Ausstellung wird die Initiatorin des Projektes, Veronika Kupkova, anwesend sein und über den Inhalt und die Entstehung sprechen. Auf jeden Fall wird auch ein kleiner Film gezeigt, der einen praktischen Einblick in das Projekt ermöglicht.

Zum Ausstellungsprojekt ist ein Buch entstanden, das im November 2020, also gerade in der Zeit des Lockdowns, fertig geworden ist und deshalb bisher noch gar nicht richtig präsentiert werden konnte. Es wird während der Ausstellungszeit im Museum Schloss Wolkenstein käuflich zu erwerben sein.

Herzlich willkommen!

Für diejenigen, die sich darunter gar nichts vorstellen können, hier eine kurze Information über Preßnitz, die zugleich auch den Buchinhalt beschreibt:„Die Geschichte von Preßnitz oder Prísecnice ist schier unglaublich. Schon im 14. Jahrhundert werden in dem Gebiet reiche Silber- und Eisenerzvorkommen entdeckt. Preßnitz prosperiert. Erst gegen Ende des 18. Jahrhundert, die Lagerstätten sind erschöpft, müssen sich die Preßnitzer eine neue Einnahmequelle suchen. In der Folgezeit des 19. Jahrhunderts wird Preßnitz dann als Musikstadt berühmt. Die Musikschule der Stadt bringt eine Menge talentierte Musiker hervor, vor allem die Mädchen sind sehr begabt. Mit ihren Harfen auf dem Rücken ziehen viele von ihnen in die Ferne und werden als Preßnitzer Harfenmädchen weltbekannt. Ab 1830 bilden sie ganze Damenorchester. In den folgenden einhundert Jahren sind sie gern gesehene Gäste an Deck der großen Ozeanschiffe, spielen im berüchtigten Shepheard Hotel in Kairo, vor dem russischen Zaren, in Japan und Kalifornien. 1945 wird die Preßnitzer Musikschule, inzwischen eine Institution von Weltruf, geschlossen. Und für die Stadt beginnt ein tragisches Kapitel – die Vertreibung der deutschböhmischen Bevölkerung. Die Vertreibung der Sudetendeutschen markiert den Anfang von Preßnitz‘ Untergang. Die Stadt verfällt zunehmend. Die neu angesiedelten Tschechen und Roma fühlen sich in ihr nicht zu Hause. Dann der Beschluss aus Prag, Preßnitz für eine Trinkwassertalsperre zu fluten. Doch vor dem Wasser kommt noch ein Filmteam aus Deutschland in die menschenleere Geisterstadt. 1973 dreht Johannes Schaaf hier den surrealen Streifen „Traumstadt“. Für den werden mehrere Wohnhäuser vor laufender Kamera in die Luft gejagt. Ganz unglaubliche Geschichten liegen also versunken am Grund der Talsperre. Viel mehr Menschen sollten sie kennen.
Veronika Kupkova und ihre Schüler begannen 2017 mit einem Schulprojekt und dem Ziel zweisprachige Tafeln rund um die Talsperre aufzustellen. Im Laufe von zwei Jahren wurde soviel Material zu Tage gefördert, dass daraus dieses umfangreiche Buch entstand und aller Welt von Preßnitz erzählt, der einst berühmten Berg- und Musikstadt.“ Jacqueline Hene